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Moderne Wärmepumpen trotzen auch eisiger Kälte

  • Autorenbild: André
    André
  • 25. Nov.
  • 2 Min. Lesezeit

Luft-Wasser-Wärmepumpe außen an einem Einfamilienhaus im Winter, umgeben von verschneiten Bäumen und Sträuchern. Die tief stehende Sonne erzeugt warmes Licht, das auf das Gerät fällt – Symbol für effizientes Heizen auch bei Frost.

Im Winter stellt sich oft die Frage: „Hält meine Wärmepumpe auch bei -10 oder -20 °C zuverlässig durch?“ Die kurze Antwort: Ja. Die lange Antwort? Die findest du hier – mit Zahlen, echten Praxis-Tipps und allem, was du für einen sorgenfreien Winter wissen musst.



So funktioniert eine Wärmepumpe – kurz erklärt


Das Prinzip ist eigentlich einfach – und clever: Eine Wärmepumpe entzieht Luft, Erdreich oder Grundwasser, Wärme und bringt diese mit etwas Strom auf Heizniveau. Der Wirkungsgrad liegt dabei oft bei 300 bis 500 %, je nach Gerät und Außentemperatur.


Der Ablauf in 5 Schritten:

  1. Wärmeaufnahme aus Umwelt (selbst bei -20 °C möglich)

  2. Verdampfung des Kältemittels

  3. Verdichtung → Temperatur steigt

  4. Wärmeabgabe an Heizkörper/Fußbodenheizung

  5. Abkühlung & Neustart des Kreislaufs

Das Beste: Drei Viertel der Energie sind kostenlos – nur ein Viertel wird durch Strom aufgebracht.



Was passiert mit der Wärmepumpe bei Minusgraden?


Auch bei zweistelligen Minusgraden funktioniert eine Wärmepumpe sicher. Moderne Systeme sind bis -25 °C ausgelegt. Wenn es extrem kalt wird, springt zusätzlich ein Heizstab ein – allerdings nur selten und kurzzeitig. Der Stromverbrauch bleibt dabei trotzdem im Rahmen.


COP-Werte (Coefficient of Performance) geben an, wie viel Wärme pro eingesetzter kWh Strom erzeugt wird:


  • bei 0 °C: ca. 3,0–3,5

  • bei -10 °C: ca. 2,5–3,0

  • bei -20 °C: ca. 2,0–2,5



Probleme bei Frost – und was du dagegen tun kannst


Außen aufgestellte Luft-Wasser-Wärmepumpe an einem Einfamilienhaus im Winter. Das Gerät steht neben schneebedeckten Büschen und großen Fenstern, während im Hintergrund ein Garten mit verschneiten Bäumen und winterlicher Landschaft zu sehen ist. Die Szene zeigt eine Wärmepumpe, die auch bei frostigen Temperaturen zuverlässig arbeitet.

 1. Vereisung des Verdampfers

Die Außeneinheit vereist bei hoher Luftfeuchtigkeit – kein Drama, solange der Enteisungszyklus korrekt funktioniert.

Tipp: Einheit freihalten, nicht mit Schnee zubauen!


 2. Zu niedrige Vorlauftemperatur

Besonders im unsanierten Altbau kann das passieren. Dann wird’s trotz Wärmepumpe nicht richtig warm.

Tipp: Heizsystem optimieren, ggf. Hybridlösung überlegen.


 3. Eingefrorene Leitungen & Dichtungen

Schlecht isolierte Außenleitungen können bei Frost platzen.

Tipp: Rohre dämmen, ggf. mit Heizband schützen.



Wie hoch ist der Stromverbrauch im Winter?


Die meiste Energie braucht eine Wärmepumpe von November bis Februar – logisch. Aber: Trotz Frost bleibt sie effizienter als Öl oder Gas.

 Beispiel:

  • Jahresverbrauch Wärmepumpe (EFH, 4 Pers.): ca. 3.500–5.000 kWh

  • Anteil im Winter: ca. 60–70 %

  • Mit Photovoltaik: bis zu 70 % Autarkie möglich



So schützt du deine Wärmepumpe im Winter richtig


1. Regelmäßig kontrollieren

Schnee, Eis oder Laub regelmäßig entfernen – aber bitte vorsichtig. Kein Schlagen, kein heißes Wasser!

2. Außeneinheit schützen

Ideal ist eine Überdachung, die Luftzirkulation erlaubt, aber Eisbildung minimiert.

3. Vorlaufkurve einstellen

Moderne Wärmepumpen lassen sich wettergeführt steuern – spart Strom und erhöht Komfort.

4. Wartung nicht vergessen

Einmal jährlich prüfen lassen: Enteisung, Kältemitteldruck, Sensoren & Filter. Im Idealfall vor der Heizsaison.



Welche Wärmepumpe eignet sich am besten für den Winter?

Typ

Ideal für

Vorteil im Winter

Luft-Wasser

Neubau & modernisierter Altbau

Einfache Installation, günstiger

Sole-Wasser

Neubau & gut isolierter Altbau

Konstant hohe Effizienz, da Erdreich kaum abkühlt

Wasser-Wasser

Großprojekte, MFH

Sehr effizient, aber genehmigungspflichtig

Luft-Luft

Kleine Wohnungen, Passivhaus

Kostengünstig, aber weniger leistungsstark bei Frost


Fazit – Wärmepumpe & Winter? Ja, das passt!


Moderne Wärmepumpen sind robust, intelligent und effizient – auch bei zweistelligen Minusgraden. Wer die Technik versteht, auf korrekte Planung setzt und regelmäßig wartet, muss weder frieren noch frieren vor der Stromrechnung.

Das Entscheidende ist nicht die Außentemperatur, sondern die Gesamtplanung aus Gerät, Gebäudehülle und Heizsystem.Mit der richtigen Kombination wird die Wärmepumpe zum effizienten Herzstück deines Zuhauses – auch im tiefsten Winter.

 


 
 
 

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